4. Kultur

Sensibilisierung Bevölkerung / Gastgeber

Die Kultur ist einer der entscheidenden Erfolgsfaktoren des Projektes. Ziel ist es das Trailrunningverständnis und die Wahrnehmung zu optimieren. In der ersten Phase geht es darum zu verstehen was Trailrunning ist, wer es macht, wieso man es macht und auch weshalb diese Zielgruppe gut zu Graubünden passt. In einer zweiten Phase geht es um die Identifikation. Gastgeber und Bevölkerung sollen sich mit der Trailrunning-Community identifizieren und diese mit deren Bedürfnissen verstehen.

Das ursprüngliche Ziel, Workshops in den Destinationen zu veranstalten, um alle Beteiligten für Trailrunning zu sensibilisieren, konnte – auch coronabedingt – nicht realisiert werden.

Einzig mit den Vertretern der Tourismusorganisationen im Engadin (13 Teilnehmer) wurde am 4. November ein virtuelles Roundtable durchgeführt.

Ziel des ersten Roundtable war zumindest Informationsgleichstand bzgl. der diversen Vorhaben zu schaffen. Einerseits seitens graubündenTRAILRUN als auch in der Region, bzw. zwischen den Orten. Dieser Kick-off war zudem die Initialzündung, um in Zukunft frühzeitiger gemeinsame Handlungsfelder und Kooperationsmöglichkeiten zu erkennen und Synergiepotenzial / Ressourcen besser zu nutzen.

ESTM und PMs sehen Potential, in eine Kerngruppe und Roundtables nach Vorbild Bike und Langlauf zu initiieren für zukünftigen Informationsaustausch und Zusammenarbeit.

Vor der Sommersaison 2021 soll im erweiterten Kreis möglichst ein 2. Roundtable Trailrunning Engadin einberufen werden, inkl. künftiger Kerngruppe sowie den tangierten Leistungsträgern (Trailrunning-Hotels, Shops, Guides, Veranstalter etc.).

Koexistenz Biker / Wanderer

Erkenntnisse aus den ersten Projekten graubünden-BIKE und graubündenHIKE bilden die Grundlage die Koexistenz von Wandern, Bikern und Trailrunnern von Beginn an aktiv zu stützen. Projekte und Kampagnen sollen aufbauend und ergänzend der bewährten Systeme laufen.

In zwei Arbeitssitzungen mit der Projektgruppe FAIRTRAIL (29. Januar und 11. März 2020) wurde der Einbezug von Trailrunning in die Kampagne diskutiert. Dabei ging es vor allem um folgende Möglichkeiten, wie FAIRTRAIL in graubündenTRAILRUN integriert werden kann:

  • Thema FAIRTRAIL in Projektmeetings, Erfahrungsaustausch (PM, Veranstalter) und Kongress integrieren.
  • Wording-Schulung Frontpersonal
  • Einbezug FAIRTRAIL bei Kartenproduktion (worum geht es?)
  • Verwendung Logo FAIRTRAIL in Kommunikation graubündenTRAILRUN
  • Einbezug FAIRTRAIL in Trailerfassung (neuralgische Punkte)

Da keine weiteren gemeinsame Sitzungen stattfanden und keine gemeinsamen Massnahmen umgesetzt wurden, muss dieses Thema 2021 nochmals aufgegriffen werden.

Schnupper / Einstieg Events (ähnlich how to trailrun)

Zur Unterstützung der Sensibilisierung sollen regelmässige Schnupper- und Einstiegevents organisiert werden. Vermittelt soll die Einfachheit des Trailrunning werden, wie schnell man im Grunde ein Trailrunner ist, wie breit Trailrunning verstanden wird. Ziel ist es auch Techniken beim Laufen zu vermitteln, dass das Trailrunning zum Spass und Vergnügen wird. Eine wichtige Basis hierbei ist die Integration von Läufergruppen im gesamten Kanton.

Im Rahmen des Moduls «Projekt Management» erarbeiteten vier Studierende der Studienrichtung «Sport Management» an der FH Graubünden ein Konzept für Schnupper- und Einstiegstrainings.

In ihrem Fazit fasste die studierenden ihre Erkennt-nisse wie folgt zusammen:
«Dieses Projekt wurde ins Leben gerufen, um ein Konzept für flächendeckendes Angebot an regelmässigen Schnupper- und Einstiegsevents im Kanton Graubünden zu erstellen. Hierfür gilt es verschiedenste Aspekte zu berücksichtigen, sodass der Kanton Graubünden schlussendlich als Trailrunning-Region etabliert werden kann.
Wir sind davon überzeugt, dass die Umsetzungsidee ‹Mountainfit› hierfür die geeignete Basis bildet, wobei sie von einem eigens ausgearbeiteten Kommunikationskonzept ergänzt wird. Nichtsdestotrotz können die verschiedenen Umsetzungsvorschläge als erweiterte ‹Toolbox› verstanden werden, sodass verschiedenste Bausteine je nach Marktentwicklung zusammengesetzt, geändert oder erweitert werden können. Somit ist die Grundlage geboten, um auf den attraktiven Markt des Trailrunnings bestehen und dessen Potential vollkommen ausschöpfen zu können.
Mit der Realisation dieses Projektes sind wir der festen Überzeugung, dass ein wichtiger Grundstein zur generellen Zielerreichung von graubündenTRAILRUN gesichert ist.»

Anfangs September konnte die Umsetzung von Schnupper- und Einstiegstrainings als Teilprojekt an Michael Lenz (swisstrailguide.ch) übergeben werden. In der Pilotphase geht es darum, ab Frühling 2021 erste Trainings in folgenden bzw. einigen dieser Destinationen durchzuführen: Müstair, Bonaduz, Lenzerheide, Küblis, Scuol, Trun, Samedan, Chur, Samnaun.

An diesen Orten gibt es Sporthändler, welche Dynafit-Produkte vertreiben und die bereit sind, diese Trainings vor Ort zu unterstützen (Testmaterial, Beratung, Rabatt für Teilnehmende, ev. Give-Away). Dynafit unterstützt das Teilprojekt zusätzlich über die Trai-ningsleitenden und bietet diesen 50% Rabatt auf Material im Gesamtwert von bis zu CHF 5500.– pro Guide an.

Begleitete Trainings

Nach den Einsteiger- und Schnuppertrainings haben interessierte Laufsportlerinnen und -sportler die Mög-lichkeit, an begleiteten Trainings teilzunehmen, die von Spezialisten organisiert werden.

Dieses Teilprojekt wird in die Jahresplanung 2021 aufgenommen.

Mobiltagung (ab 2021)

In Sinne einer Fachtagung wird die Veranstaltung graubündenMOBIL ab 2021 dem Projekt graubünden-TRAILRUN zugeordnet und über dieses konzipiert, organisiert und durchgeführt.

graubündenMOBIL
Da das NRP-Projekt graubündenHIKE Ende 2020 ausgelaufen ist, wird graubündenMOBIL, die Fachtagung Langsamverkehr, ab 2021 graubündenTRAILRUN zugeordnet.
Die auf den 26. Mai im GKB-Auditorium in Chur geplante Tagung konnte in diesem Jahr coronabedingt nicht durchgeführt werden (einzelne Referate wurdden als virtueller Input übertragen), deshalb werden Programmteile, die auch 2021 aktuell sind, auf die nächstjährige Tagung übertragen. Der Lead liegt jedoch 2021 nochmals bei der Fachstelle für Langsamverkehr, die Projektleitung von graubündenTRAILRUN wird in der Planung und Organisation mitwirken und diese per 2022 übernehmen.

 

Trailrunning-Kongress Klosters
Mit dem Trailrunning Kongress 2021 in Klosters soll eine Pilotveranstaltung zu einer jährlich wiederkehrenden Fachtagung «Trailrunning» stattfinden, in welcher sich die Teilnehmer mit den aktuellen und zukünftigen Themen, Herausforderungen, Trends und Inputs von Experten auseinandersetzen und sich untereinander vernetzen können. Mit dem Trailrunning Kongress positioniert sich der Kanton Graubünden als Kompetenzzentrum Trailrunning im deutschsprachigen Alpenraum. Zusätzlich soll der einmal jährlich geplante Erfahrungsaustausch der Trailrunning-PM der Destinationen mit Vertretern der kantonalen Stellen und Behörden sowie weiteren Interessierten im Rahmen dieses Kongresses durchgeführt werden.
Als Organisator tritt graubündenTRAILRUN auf (inhaltliche, fachliche Beratung/Begleitung), Klosters ist Hosting Partner (Organisation vor Ort, administrative Unterstützung). Die Fachtagung wird vor dem Madrisa Trail stattfinden und soll sich in der Destination Davos Klosters etablieren. Ziel für die Premiere sind rund 100 Teilnehmende. In zwei Meetings mit den Vertretern der Destination und des OK Madrisa Trail wurden ein mögliches Setting des Kongresses, Kooperationsmöglichkeiten und Abgrenzungen besprochen. Ein neu gebildetes Kernteam wird im Januar 2021 die konkrete Planung in Angriff nehmen.

Trailrunning an Schulen

In einer Sitzung mit graubündenSPORT (Thierry Jeanneret) und «Bisch fit?» (Hanspeter Brigger) anfangs September kam die Idee auf, ein neues – und ursprünglich im Massnahmenkatalog von graubündenTRAILRUN nicht enthaltenes – Teilprojekt «Trailrunning an Schulen» zu eröffnen.

Zur Unterstützung der Sensibilisierung für Trailrunning und zum Aufbau einer Community/Kultur soll Trailrunning auch in Schulen Einzug halten. Voraussetzungen dafür sind, dass vermittelt werden kann, dass Trailrunning auch eine Laufdisziplin für Kinder und Jugendliche ist. Diese soll zielgruppengerecht vermittelt werden und den Lehrpersonen eine entsprechende Toolbox mit Inhalten (Übungen, Laufformen) und methodisch-didaktischen Hinweisen bereitgestellt werden. Dabei kann auch die Turnhalle und urbanes Gelände sowie der Transfer von urbanem in natürliches Gelände in die Vermittlung von Trailrunning einbezogen werden.

Ziel dieses Teilprojektes ist die Erarbeitung einer Übungs- und Methodensammlung für die Einführung und Durchführung von spielerischem und altersgerechtem Trailrunning an Schulen. Dazu gehören auch Indoor-Varianten (Vorbereitung in der Turnhalle auf das Laufen im Gelände), Formen auf Pausenplätzen (Pausen- und Freizeitaktivität) sowie Ideen für Trailrunning in urbanem Gebiet und im Gelände. Als Resultat werden Übungs- und Trainingsformen sowie methodisch-didaktische Inhalte erwartet. Die resultierenden Übungsblätter werden via mobilesport.ch den Lehrpersonen und Kursleitern zur Verfügung gestellt.

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